Top 5 Bücher

Das Thema Vater, Frieden und Krieg wurde in den letzten Jahrzehnten mit viel Mut und Geduld wissenschaftlich fundiert durchdrungen. 

Ein großes Dankeschön an alle Forscherinnen und Forscher. Diese Lebensleistungen machen es uns heute möglich, die Welt in der wir leben zu verstehen, damit wir sie an den richtigen Stellen verändern können.

Hier meine persönlichen Top 5 Bücher aus Anthropologie, moderner Matriarchatsforschung, kritischer Patriarchatstheorie, Psychologie und Naturwissenschaft.

Die Erfindung des Vaters

1. Das Tagebuch der Menschheit: Was die Bibel über unsere Evolution verrät

Carel van Schaik, Kai Michel

  • Wie entstand das Patriarchat und die Rolle des Vaters?

    Wie hat die Bibel Männer dabei unterstützt, eine patriarchale Gesellschaft zu erschaffen? 

    Der Anthropologe Carel van Schaik und der Bibelforscher Kai Michel kombinieren ihr Forscherwissen zu einer neuen Perspektive auf die Welt, die uns heute umgibt.

    Die kurze Version:

    Unsere Vorfahren lebten in Wäldern, bevor sie auf Grund von Klimaveränderungen in die Savanne zogen. Der aufrechte Gang entwickelte sich, um so eine besserer Überblick in der neuen Lebensumgebung zu haben. Die Gruppe und der Zusammenhalt ihrer Mitglieder garantierten das Überleben des Einzelnen. 

    Es waren die Frauen, die Gewalt innerhalb der Gruppe als existenzielle Bedrohung erkannten. Kooperation und das kulturelle Sanktionieren von Gewalt wurde zum Erfolgsmodell. Es entwickelte sich über hunderttausende Jahre eine egalitäre Gesellschaft, in deren Zentrum die Mütter standen: Das Matriarchat. Die Familien lebten in Clan-Häusern, die der Mutter gehörten. Die Töchter wählten in anderen Clan-Häusern ihre Geliebten im Rahmen einer Besucherehe und gebaren den Nachwuchs. Kinder kamen in der Vorstellung unserer Ahnen aus dem Kosmos, aus der Mutter und wurden als wiedergeborene Ahnen verehrt. Der Beitrag des Mannes zur Zeugung war unbekannt. Die Erziehung und Versorgung der Kinder leisteten die Brüder der Tochter. Männer waren also für zehntausende Jahre Bruderväter innerhalb des Mutterhauses. Aus spiritueller Perspektive lebten unsere Ahnen in einer Welt der Göttinnen und verehrten des Kosmos als den Ursprung des Seins. 

    Vor ca. 6000 Jahre veränderte sich das Klima, das Land trocknete aus. Unsere seßhaft gewordenen Ahnen zogen auf der Suche nach neuen Weidegründen umher und stießen auf andere Hirten.

    Gewalt wendete die Not. Männer begannen, das Modell der Konkurrenz zu reaktivieren und kultivierten als Reiterhirten den Krieg. Diese Notlage veränderte das Konzept des Zusammenlebens. Männer erfanden die Rolle des Vaters als Herrscher, Priester, Richter und Ernährer der Familie. Gewalt gegen Frauen, Kinder, Nachbarn und Natur wurden zum Leitbild im Patriarchat. 

    Auf spiritueller Ebene entstand der Monotheismus. Der Vater im Himmel löste Mutter Erde, Naturgeister und die Vorstellung von Göttinnen, Unter- und Oberwelten ab.

    Die Bibel wurde zum Sprachrohr des Patriarchats. Eine kleine Elite von Priestern erhob den Kanon der 66 Bücher zum Wort Gottes. Die Natur als Untertan und die Frau als Rippengeburt des Mannes verkehrten die bis dahin über hunderttausende Jahre erfahrene Verehrung des Weiblichen in ihr Gegenteil. 

    Das Christentum als Kolonial-Religion löste in Europa den über zehntausende Jahre gewachsenen Naturglauben ab. Der patriarchale Krieg gegen das Weibliche fand seinen Höhepunkt in den Jahrhunderten der Inquisition und Hexenverfolgung.

    Für die Versöhnung und den Frieden mit dem Vater ist diese Geschichte die Basis für Verständnis. 

Matriarchat: Frieden und Fülle

2. Geschichte matriarchaler Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats: Band III: Westasien und Europa (Das Matriarchat, III)

Heide Göttner-Abendroth

  • Gewalt liegt in der Natur des Lebens.

    Es waren Frauen, die den Frieden als erste große Kulturleistung der Menschheit im Matriarchat organisiert haben. Gewaltverzicht wurde zur Überlebensstrategie für unserer Vorfahren. 

    Der Mensch ist eine Gruppenwesen, das von der Natur abhängt die ihn umgibt, durchdringt und nährt. Der Einklang mit dem ganzen Universum und eine kosmische-mystische Dimension des Lebens waren für unsere Vorfahren gelebte Alltagspraxis. 

    Die Organisation in einer Sippe stellte die Mutter ins Zentrum einer egalitären Gesellschaft, die auf mütterlichen Werten aufgebaut war: Nähren, hüten und bewahren. Das Leben kommt aus der Frau, aus dem Kosmos, aus dem unerklärbar Göttlichen. Daran glaubten unsere Vorfahren. Der Beitrag des Mannes bei der Entstehung von Kindern war unbekannt. Die Rolle des Vaters übernahmen die Brüder der Frauen. Alle Clan-Mitglieder lebten im Haus der Mutter. 

    Die moderne Matriarchatsforscherin Heide Göttner-Abendroth legt mit ihrem Lebenswerk den Grundstein für unsere Erinnerung an ein friedliches Weltverständnis. 

Patriarchat: Krieg und Mangel

3. Die Verkehrung: Das Projekt des Patriarchats und das Gender-Dilemma

Claudia von Werlhof

  • Aus der Not einer Klimaveränderung begannen Männer vor ca. 6000 Jahren, neue Weidegründe für ihr Vieh. zu erkunden. Doch sie stießen auf Nachbarn, die genau wie sie seßhaft geworden waren und ihren Besitz verteidigten. 

    Die im Matriarchat über zehntausende Jahre kultiviere Kooperation zwischen Sippen versagte als Überlebensstrategie. Weideland und Nahrung oder Tod waren die Optionen. 

    Der Aufstieg der Gewalt begann. Männer wurden Reiterkrieger und fingen an, Gewalt gegen Nachbarn, Natur, Frauen und Kinder strategisch einzusetzen.

    Über die Jahrhunderte veränderte der Krieg die Gesellschaft, die Kultur und das Denken.

    Aus dem zyklischen, der Natur entlehnten entstand das lineare, am Wachstum orientierte Weltbild, das heute an seine natürlichen Grenzen überschreitet. 

     

    Die Trennung des Menschen von seiner weiblichen, mütterlich-nährenden Seite und seiner kosmischen Herkunft ist beim Projekt des Patriarchats zentral. Die biblische Rippengeburt der ersten Frau und 600 Jahre Inquisition gegen das Natur- und Heilwissen der "Kräuterweiber" haben in der Moderne ein kollektives Trauma hinterlassen.  

    Die kritische Patriarchatsforscherin Claudia von Werlhof zeigt mit ihrer Alchemie-These eine wachrüttelnde Perspektive auf diese Entwicklung. Sie beschreibt die Entstehung des verkehrten, auf den Kopf gestellten Weltbildes. Der Mensch schafft vermeintlich durch Zerstörung des Lebendigen etwas Besseres, als das Leben aus sich selbst hervorbringt. Als Krone der Schöpfung will er unterwerfen, was ihn erschafft und nährt: Mutter Natur. 

Vaterwunde und Mutterwunde

4. Der Lilith-Komplex

Hans-Joachim Maaz

  • Der biblische Kampf gegen das Weibliche beginnt mit dem Ringen um die Deutungshoheit über die erste Frau Adams: War es Lilith oder Eva?

    Wurde Lilith verstoßen, weil sie eine ganze Frau mit lichten uns schattigen Seite war?

    War gelebte Weiblichkeit ein Erbe des Matriarchats?

    Brauchten die Männer im Patriarchat eine glaubhafte Geschichte, um die Frauen zu unterwerfen?

    Wurde Eva aus der männlichen Rippe geschnitzt, ein Machtgefälle installiert und so die Rolle der dem Vater untergebenen Mutter erschaffen?

    Diese Fragen wurden oben schon im Tagebuch der Menschheit beantwortet. 

    Im Lilith-Komplex geht Hans-Joachim Maaz der Frage nach verlogener Mütterlichkeit nach.

    Er beschreibt, wie Väter und Mütter in ihren Rollen seelische Verletzungen in ihren Kindern hinterlassen, die zum großen Teil nicht bewusst sind.

Natur als Feind

5. Kriegswaffe Planet Erde

Rosalie Bertell

  • Das unbewusste Trauma des Erbes aus 6000 Jahren patriarchaler Gewalt gegen das Weibliche verdichtet sich in der unbewussten Vernichtung der großen Frau - Mutter Erde.

    Die verletzten kleinen Jungen in alternden Männer-Körpern agieren als Herren über die Natur. Immer von der Angst getrieben, der Feind könnte schneller, höher, weiter schießen als sie selbst. Der Glanz von Technik, blitzende Waffen und die Macht, die von ihrer Beherrschung ausgeht, faszinieren Männer seit Beginn des Patriarchats. 

    Hinter dem Rücken der Zivilgesellschaft versucht das Militär, den Himmel, das Wetter und die Plattentektonik zu manipulieren. Hunderte Atombomben wurden nach dem 2. Weltkrieg zu Versuchszwecken in der Atmosphäre, im Meer und tief in der Erde gezündet. Einfach um zu erforschen, was passiert. Die Verseuchung des Planeten nimmt Dimensionen an, die sich der Beherrschung durch die Herren langsam entzieht. Der Eingriff in die kosmischen Dimensionen des Lebens als Krieg der Sternen folgt der patriarchalen Logik, die Natur zu dominieren und nach dem Willen einer Machtelite zu formen. 

    Der unversöhnte Mensch der Moderne hat das Gespür dafür verloren, wo die Grenze dessen liegt, das machbar sein darf. Der Wille zur Macht speist sich aus der uralten Angst, unterlegen zu sein. 

    Es ist ein Verbrechen am Leben und gleichzeitig wissen diese Männer nicht, was sie tun. 

    Ihnen gilt zunächst unser Mitgefühl. Ein tiefes Verständnis für ihr und unser eigenes Gewordensein. Sie leben, wie wir alle, als verwundete Wesen unverbunden mit dem Ganzen. Als Kinder des Patriarchates führen sie das weiter, was sie als Erbe in ihren Zellen tragen: Krieg. 

    Rosalie Berthell zeigt mit ihrem Buch die Zusammenhänge auf, die hinter unserem Rücken geschehen. Für das Verständnis der tiefen Verletzung unserer Lebenswelt ein ehrlicher Blick auf die Realität.  

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© Carsten Schubert Vaterfrieden-Seminar 2023

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